Sardinien, Elba, Toskana, Lago di Varese (September 2016)
Sardinien, Elba, Toskana, Lago di Varese (September 2016)
Gegen Ende des italienischen Sommers (sprich: gegen Ende September) lohnt ein Flug nach Italien immer. Belohnt wurden wir mit zwei wundervollen VFR-Crossings der Zentralalpen.

Ziel war zunächst Alghero (LIEA), im Nordwesten Sardiniens. Nach einem Zwischenstopp in Augsburg (Oktoberfest!) flogen wir am nächsten Morgen über Kempten hinweg in die Zentralalpen ein und flogen dann, leicht westlich am Splügenpass vorbei, Richtung Mailand. Bis dorthin VFR, in ca. 10000 Fuß. Wunderbar!


Hier die Übersicht über die Route. Obwohl das Wetter absolut VFR war, mussten wir zwischen Comer See und Genua nach IFR fliegen, um unsere Flughöhe nicht aufgeben zu müssen (Schuld ist die Mailander TMA/CTA mit ihrem Luftraum der Klasse A).


Immer wieder schön: Blicke auf Genua, vor dem Überflug in Richtung Korsika.

 


Vorbei an der Nordwestspitze Korsikas; Calvi in Sicht.


Vor der Nordwestecke Sardiniens liegt die Insel Arsinara. Früher würde sie als Gefängnisinsel genutzt. Heute ist sie praktisch unbewohnt und ist Nationalpark.


Der Anflug auf Alghero; zunächst Überflug der Küste bei Porto Torres.


Am Ende des rechten Gegenanflugs auf die 02 fliegt man schön nah an der Stadt Alghero vorbei.


Im Queranflug gibt's schöne Blicke auf die Strände und Wälder im Norden von Alghero.

 
Endanflug.


Der Flughafen Alghero. Es ist einer der wenigen großen Aeroporti in Italien, wo man eigentlich bei auf das Bestehen auf PPR und das Fehlen von Avgas nichts aussetzen kann.


Nach eineinhalb schönen Tagen am Strand bzw. dem Kennenlernen der recht charmanten Stadt Alghero ging es weiter in Richtung Elba, mit einem Tankstopp in Figari (Korsika), welches genau auf Kurs lag. Hier der Überflug der nordsardininischen Küste bei Platamona. Auch dieser Ort hat einen kleinen Airstrip; man erkennt ihn links der Spitze des Sees.


Von dort aus ist es nur ein recht kurzer Hüpfer hinüber nach Korsika. Auch immer wieder schön: Überflug der Stadt Bonifacio.


Mittlerweile ein Standard bei Flügen in und um Sardinien: Avgas-Tankstopp in Figari, LFKF.


Dann ging es, erneut VFR, die Ostküste von Korsika hoch...


...bevor wir, etwas südlich von Bastia, die Küste verliessen und Kurs auf Elba nahmen. Dabei kommt man direkt über die Insel Pianosa hinweg.


Anflug auf Elba von Südwesten kommend.

 


Endanflug auf die 34 von Marina di Campo. Immer wieder traumhaft.


Tipp: wenn man nur ein paar Stunden bleibt, kann man auf Anfrage meist auch auf dem Asphaltvorfeld (nordöstlichste Ecke) parken.


Nach einem standesgemäßen Mittagessen und ein paar Stunden am Strand beim Restaurant "La Lucciola" ging es am Spätnachmittag weiter in Richtung toskanisches Festland. Ziel dieses Mal: das Agriturismo "Mensanello", in der Nähe von Siena. Nach dem Start auf der 16 ein left turn, dann zunächst einen Augenblick die Südküste von Elba entlang....


... und dann über die Inselhauptstadt Portoferraio hinweg in Richtung Piombino.


Nach der Landung in Mensanello: ein Spaziergang rund um das Agriturismo, welches ein Klassiker in Italien ist.


Abflug am nächsten Morgen; der Platz war wie immer gepflegt und problemlos.


Hier direkt nach dem Abheben noch mal ein Blick auf die Piste und die umliegende Landschaft.

Kurz dananch, auf Kurs Nordost noch ein Highlight: Überflug des berühmten Toskana-Städtchens San Gimignano.

 

 


Ziel dieser VFR-Flugs war übrigens der Platz Calcinate del Pesce (LILC), am Lago di Varese, nordwestlich von Mailand. Ergo musste zunächst natürlich wieder einmal der Apennin gekreuzt werden. Vorbei an Lucca schlängelten wir uns in maximal 5000 Fuß hinüber in die Poebene.


Dort spürte man bereits etwas den herannahenden Herbst, denn die Feuchtigkeit sorgte dort bereits für den typischen Dunst der Poebene, welcher mehr oder weniger vom Frühherbst bis in den Spätfrühling ein nahezu ständiger Begleiter ist. Hier überfliegen wir die schöne Universitätsstadt Pavia, welche direkt am Po' liegt.


Nachdem wir westlich an der Stadt Mailand vorbeigeflogen waren, näherten wir uns dem Ziel. Hier (im Hintergrund) zunächst der Flugplatz Varese-Venegono (LILN); Im Vordergrund das Erzbischöfliche Priesterseminar von Mailand.


Zur Rechten die Stadt Varese, welche bereits direkt am Fuße der lombardischen Voralpen liegt.


Mit einem Linksschwenk ging es dann auf den Lago di Varese zu. Der direkt am Ufer gelegene Flugplatz Calcinate del Pesce ist bereits ansatzweise zu erkennen.


Im rechten Gegenanflug über dem See, zur Landung auf der 10.


Calcinate del Pesce gehört atmösphärisch und landschaftlich einfach zu den schönsten Flugplätzen ganz Italiens. Es gibt eine richtige "Clubbatmosphäre". Sehr schade, dass er für Motorflugzeuge nur so eingeschränkt nutzbar ist.

 

 

 


Geschleppt wird in Calcinate unter anderem noch mit Stinson L-5 "Sentinels". Auch eine gepflegte Do27 ist hier zu Hause.



Nach einem fantastischen Mittagessen ging es zurück in Richtung Heimat. Da das Wetter erneut perfekt war, flogen wir wieder VFR durch die Hochalpen hindurch. Zunächst ging es durch die Kontrollzone von Lugano...



... und dann über den Bernardino-Pass wieder in Richtung Deutschland.



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© Philipp Tiemann
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