Hier sollen für Flüge nach und in Italien einige der meist geflogenen VFR-Routen, insbesondere natürlich jene zum Kreuzen der Alpen, vorgestellt werden. Natürlich ist es grundsätzlich unter Beachtung der Luftraumstruktur, des Wetters, etc. auch immer möglich, die Alpen einfach "auf dem Strich" zu kreuzen. In der Praxis aber wird meist mehr oder weniger klassischen Passwegen gefolgt. Gerade im italienischen (und auch französischen) Westalpenraum gibt es leider einige sehr große, zahlreiche und kaum überfliegbare „Nature Reserve Prohibited Areas“ (siehe dazu auch das Kapitel "Luftraumstruktur"). Somit sind dort gewisse "Querfeldein"-Routen auch bei bestem Wetter nicht zu fliegen. Außerdem beginnt auch in den Alpen nach oben hin meist irgendwann der kontrollierte Luftraum (in Form von CTAs); auch hierauf muss man zumindest achten.
Die vorgestellten Routen lassen sich natürlich genauso in entgegengesetzte Richtung fliegen. Sämtliche Routen lassen sich insbesondere anhand von Skydemon oder auch Google Maps sehr gut nachverfolgen.
Und noch ein Tipp: es gibt seit 2020 ein Buch, welche sich spezifisch mit dem Motorflug in den und durch die Alpen beschäftigt. Es heißt "Alpenflug - In VFR sicher in den Alpen unterwegs" und ist von Robert Sentef. Es enthält ebenso die meisten hier beschriebenen Routen, mit vielen Fotos, etc.
Routen nach Italien
1) Der Klassiker unter den Klassikern: Die Brennerroute
Sie ist bei den meisten Piloten, insbesondere bei Anfängern beliebt, da der Brennerpass mit 4507 Fuß den mit Abstand flachsten Paß durch die Zentralalpen darstellt. Außerdem gibt es praktisch keinen schnelleren Weg, die Alpen von Nord nach Süd zu durchqueren und man fliegt fast permanent in einem sehr breiten Tal. Es ist allerdings nicht zu verkennen, das es speziell auf dem italienischen Abschnitt der Route nur sehr wenige geeignete Notlandefelder gibt (abgesehen von den Flugplätzen Sterzing, Bozen und Trento), da in den Südtiroler Tälern fest jedes Feld für Rebstöcke oder Apfelplantagen genutzt wird und diese gelinde gesagt äußerst ungünstig für Notlandungen sind.
Bei der Brennerroute gibt es einige Varianten: Bei mäßigem Wetter, also vorhandener, tieferer Bewölkung, empfiehlt es sich, ganz einfach immer der Autobahn entlang zu fliegen, d.h. Einflug nach Österreich über Kufstein und dann nach Innsbruck. Man fliegt dort in das Wipptal ein und geht über den Brennerpass nach Sterzing. Ab dort folgt man dem Eisacktal bis Bozen und kann dabei - insbesondere nachmittags - tolle Blicke auf die Dolomiten erhaschen. Ab Bozen folgt man dem Etschtal via Trento bis nach Verona. Es reicht für den Brennerpass eine Flughöhe von ca. 6000 Fuss MSL, nördlich und südlich des Passes natürlich noch weniger. Diese Route entspricht weitgehend den österreichischen GAFOR-Routen 12 und 50 (siehe auch "Wetter"). Bei Bozen und Trento sind natürlich die entsprechenden ATZs zu berücksichtigen, sowie außerdem der "Valle dell'Adige VFR Sector", welche im Prinzip eine RMZ ist. Alternativ kann man - problemloses Wetter vorausgesetzt - ab Sterzing auch über das Penser Joch und das Sarntal nach Bozen fliegen, braucht dann aber deutlich mehr Höhe.
Ist das Wetter problemlos, gibt es am "Beginn" der Route eine sehr nette und schöne Abkürzung: Wenn man von München aus strikt nach Süden fliegt, kommt man genau zum Achenpass (3084 Fuß) und kurz darauf über den sehr schönen Achensee. Nach Überfliegen des Achensees kommt man genau beim Meldepunkt "Mike 1" der Innsbruck CTR 'raus. Ab Innsbruck siehe oben.
Man kann allerdings auch noch stärker abkürzen: Ab München fliegt man ca. Kurs 190° und kommt dann zum Walchensee. Von dort geht's direkt nach Mittenwald. Kurz hinter Mittenwald ist man bei Scharnitz dann schon am Pflichtmeldepunkt "November 1" von Innsbruck. Der Scharnitzpass liegt auf 3140 Fuß. Ab Innsbruck siehe oben.
Auch in südlichen Teil dieser Route gibt es die Möglichkeit, bei gutem Wetter "abzukürzen". Und zwar folgt man dann ab Sterzing nicht mehr der Autobahn (welche bis Bozen einen gewissen Umweg nach Osten macht), sondern folgt dem Sarntal. Dieses führt mehr oder minder mit Südkurs direkt nach Bozen.
Übrigens: wenn man die Brennerroute VFR-typisch recht niedrig fliegt, hat man meist keine Chance (so wie streng genommen in der AIP gefordert), nach dem Grenzüberflug bei Padova FIS Meldung abzugeben. Man sollte sich dabei keine großen Sorgen machen. Es hat meines Wissens im Nachhinein damit noch nie Probleme gegeben. Wie auch? Schließlich hat man es ja versucht, aber es war kein Kontakt möglich und das weiß man bei der Flugsicherung. Wer unbedingt will, kann später Bozen AFIS rufen und dem den Grenzüberflug melden, aber streng genommen interessiert die das nicht.
2) Bei inneralpin komplett schlechtem Wetter, der "Ausweichklassiker": Die Rhônetalroute
Bei dieser Route fliegt man praktisch komplett westlich um die Alpen herum, d.h. in der Regel ungefähr via Basel, Besançon, Lyon, Marseille und Cannes/Nizza dann bei Ventimiglia nach Italien. Diese Route hat zweifellos auch ihre Reize. Sie ist allerdings sehr lang. Inbesondere, wenn man nur z.B. von München nach Verona möchte (Extrembeispiel!), sollte man sich gut überlegen, ob sich der riesige Umweg lohnt oder ob man nicht besser einen Tag auf besseres Wetter wartet.
Keine Angst vor der riesigen TMA von Lyon, die Controller sind hier meist recht kooperativ. Aufpassen muss man, wenn man direkt entlang der Rhône fliegt, auf ein paar Atomkraftwerke und die entsprechenden LF-Ps bzw. ZRTs und ZITs. Für den Abschnitt ab Marseille siehe auch den Eintrag "Die Côte d'Azur entlang".
Stellt sich das Wetter hier im Westalpenraum unproblematich dar, kann man auch etwas östlicher als oben dargestellt fliegen, was dann schon eine erhebliche Abkürzung darstellt. Außerdem ist diese Route viel interessanter und kurzweiliger. Grob gesagt fliegt man dann via Genf (Untergrenzen der TMA beachten; Durchflugfreigaben sind eher schwer zu bekommen), Annecy, Chambéry, Grenoble und Gap in Richtung Cannes. Das geht mit etwas Kurven auch in nur ca. 9000 Fuß und ist wie gesagt spektakulär. Mit den wirklich innerhalb der Alpen liegenden Nature Reserve Areas hat man hier noch nichts zu tun, muss sich allerdings mit einigen LF-Rs auseinander setzen.
3) Die andere Ausweichroute via Wien, Graz und Klagenfurt: Östlich um den Hauptalpenkamm herum
Insbesondere für Piloten, die z.B. im östlichen Bayern starten bzw. jene, die in den Adriaraum wollen, ist es sehr viel kürzer, anstatt der Rhônetalroute ein Routing östlich um den Hauptalpenkamm herum zu nehmen. Dazu kommt, dass viele Fronten östlich der Alpen nie oder nur sehr geschwächt ankommen, d.h. oftmals ist diese Route fliegbar, während die Rhônetalroute es möglicherweise nicht ist. Dieses Routing führt grob über Passau, Wien, Graz und Klagenfurt und dann entweder über Tarvisio nach Nordostitalien bei Udine (österreichische GAFOR-Strecke 63) oder, wenn das Wetter dies nicht zulässt, gar über Ljubljana zunächst nach Trieste. Auf letzterer Route sind zu keiner Zeit mehr als ca. 5000 Fuß Flughöhe nötig.
4) Zur Abwechslung: Die Routen Fernpass - Ötztal - Timmelsjoch bzw. Fernpass - Reschenpass
Bei diesen Routen, für die ebenfalls gutes Wetter herrschen sollte, fliegt man bei Füssen in die Alpen ein. Vorbei geht es an Reutte, über den Fernpass (3970 Fuß) und dann via Imst und Ötz durch das relativ enge Ötztal an den Stubaier Alpen vorbei nach Sölden. Von dort über das Timmelsjoch (Passo del Rombo) (stolze 8117 Fuß!) und durch das Passeiertal nach Meran und dann nach Bozen.
Alternativ kann hinter dem Fernpass ab Imst anstatt über das Timmelsjoch auch zunächst via Landeck und dann über den Reschenpass (Passo di Resia) (4934 Fuß) geflogen werden, welcher deutlich niedriger ist als das Timmelsjoch, aber einen gewissen Umweg gegenüber der Route via Timmelsjoch darstellt. Dabei bekommt man dafür den Kirchturm von Alt-Graun zu sehen, welcher aus dem künstlich angelegten Reschensee ragt. Vorbei den an Ötztaler Alpen geht es dann das Vinschgau (Val Venosta) entlang über Schlanders und Naturns wiederum nach Meran und nach Bozen. Auch im Vinschgau gibt es allerdings kaum sichere Aussenlandemöglichkeiten. Die Fernpassroute (allerdings mit Fortsetzung nach Innsbruck) entspricht der österreichischen GAFOR-Strecke 10.
5) Einmal "querfeldein": Der Maloja-Pass / Die Inntalroute
Diese Route ist besonders sinnvoll für denjenigen, der von Bayern kommend so schnell wie möglich in den Raum Mailand oder in das Piemont gelangen möchte. Sie schneidet, weitestgehend immer dem Inntal folgend, einmal diagonal durch den Hauptalpenkamm und ist damit eine etwas längere Route durch die Berge, was allerdings - gutes Wetter vorrausgesetzt - von einem leidenschaftlichen Piloten auch als Vorteil angesehen werden kann. Das bei dieser Route beflogene Oberinntal ist allerdings deutlich enger als viele andere Alpentäler.
Bis nach Imst kann man zunächst kommen, indem man entweder ab Kufstein immer dem Unterinn folgt (Ostbayern-Fraktion) oder indem man über den Fernpass kommt (Allgäu-Fraktion). Bis Landeck kann man noch der Inntalautobahn folgen, ab dort klemmt man sich nur noch den Oberinn unter die Flügel Richtung Ried. Ab dort geht es strikt mit Kurs Südwest immer dem Oberinn entlang bis ins Schweizer Engadin. Hier hat man in Kürze, falls es nicht weitergeht, den Flugplatz Samedan (LSZS) zur Verfügung. Ab hier wird die Route sehr spektakulär: Links liegen lässt man den östlichsten Viertausender der Alpen, den Piz Bernina. Unter sich St. Moritz. Und voraus die oberengadinische Seenplatte. Dann über den nicht allzu hohen Maloja-Pass (5955 Fuß) und es geht "bergab" nach Chiavenna. Kurz darauf hat man hat den Lago die Como vor sich und kann dann einen der beiden Arme des Sees entlang entweder Richtung Lecco (Südost) oder Como (Südwest) fliegen. Ab dort die Untergrenzen der Mailand TMA beachten!
6) Von der westlichen Schweiz kommend: Der Simplonpass (Schweizer GAFOR-Strecke 44)
Von Genf aus den Genfer See nach Osten bis Montreux kreuzend, fliegt man das Rhônetal flußaufwärts, über Martigny und Sion hinweg bis nach Brig. Dort kurvt man, den Aletschgletscher links liegen lassend, nach Süden in Richtung Simplon-Pass (6578 Fuß). Danach geht es via Domodossola und Verbania über den Lago Maggiore. Es handelt sich hierbei um eine sehr schöne, aber auch anspruchsvolle Route (nur bei sehr gutem Wetter zu empfehlen). Das Gute allerdings: diese Route entspricht exakt den Schweizer GAFOR-Routen 41-45 (siehe "Wetter"), d.h. man hat hier immer recht exakte Wetterdaten vorliegen. Sobald man den Lago Maggiore erreicht hat, gilt es, die Untergrenzen der Milano TMA zu beachten!
7) Von der östlichen Schweiz kommend: Bernardino-Pass & Splügen-Pass
Für beide Pässe führt die Route ab Deutschland über Bregenz, Bad Ragaz und Chur nach Bonaduz. Bei Bonaduz folgt man weiter der Autobahn in südliche Richtung.
Für den Splügenpass (6932 Fuß) folgt man ab dem Ort Splügen der Paßstraße nach Süden. Man kommt dann, hinter Chiavenna schließlich an der Nordspitze des Comer Sees heraus und kann dann einen der beiden Arme des Sees entlang entweder Richtung Lecco (Südost) oder Como (Südwest) fliegen. Sehr schön, aber ebenfalls nur bei bestem Wetter zu empfehlen. Am Ende die TMA Mailand beachten!
Für den Bernardino-Pass (6775 Fuß) fliegt man ab dem Ort Splügen noch ein paar Minuten weiter nach Westen und biegt dann erst nach Süden, um den Bernardino zu überfliegen (man folgt dabei keiner Straße, da diese durch einen Tunnel führt!). Nach dem Pass erreicht man sehr bald Bellinzona, Locarno und den Lago Maggiore. Ab dem Lago Maggiore wiederum die Untergrenzen der Milano TMA beachten! Diese Route ist ebenfalls nur bei bestem Wetter zu empfehlen.
8) Aus dem Raum Zürich kommend: Der Gotthard-Pass (Schweizer GAFOR-Route 70)
Diese Route entspicht im Wesentlichen der entsprechenden Autostrecke, d.h. von Zürich aus geht es immer der Autobahn entlang nach Süden. Über Zug, Schwyz und die östliche Flanke des Vierwaldstätter Sees nach Altdorf. Von dort wiederum immer der Autobahn nach Süden folgen bis zum Beginn des Gotthard-Tunnels bei Andermatt. Der Gotthard-Pass liegt in 6916 Fuß MSL und verläuft leicht westlich das Gotthard-Massivs. Auf der anderen Seite des Passes klemmt man sich bei Airolo wiederum die Autobahn unter die Flügel und fliegt nach Süden bis Lugano. Ab dort bietet sich erneut die Autobahn bis nach Como an. Diese anspruchsvolle Route entspricht weitestgehend den Schweizer GAFOR-Routen 71-73 (siehe "Wetter"). Am Ende die TMA Mailand beachten!
9) Von Südfrankreich kommend: Die Côte d'Azur entlang
Wenn man bereits in Südfrankreich ist, bietet sich logischerweise diese Route an. Entlang der gesamten südfranzösischen Mittelmeerküste muss man mit der Flugsicherung in Kontakt stehen und den ausgewiesenen VFR-Korridoren folgen. Auf großen Teilen dieser Route kann nur in maximal 1000 Fuß geflogen werden, bei Cannes teilweise sogar nur in 500 Fuß! Zwar nicht sonderlich safe, aber sehr schön. Bei Nizza kann man alternativ zur "Sea-Route" auch eine "Land-Route" fliegen, die aber nur bei wolkenlosem Himmel und nicht allzu starker Turbulenz (leider recht häufig!) zu empfehlen ist. Ab dem Punkt "E" der Nizza CTR ist man dann wieder "frei". Eine Minute später erreicht man bei Ventimiglia dann den italienischen Luftraum (yuhu!).
10) Vom Westalpenraum (Grenoble) kommend: Montgenèvre-Route und Mont Cenis-Route
Ausgangspunkt dieser beiden recht anspruchsvollen Routen ist jeweils Grenoble.
Bei der Montgenèvre-Route folgt man ab Vizille (etwas südlich von Grenoble) zunächst stets dem Tal de Flusses Romanche, also an Les Deux-Alpes / L'Alpe d'Huez vorbei und später dem Tal de Flusses Guisane weiter nach Briançon. Kurz dahinter liegt der Col de Montgenèvre (6083 Fuß). Weiter geht es via Oulx und Susa nach Turin.
Für die Mont Cenis-Route folgt man ab Grenoble zunächst der Autobahn nach Nordosten. Kurz vor Albertville folgt man der sich nach Südosten abzweigenden Autobahn bis zu deren Ende bei Modane (wo sie in den Fréjus-Tunnel führt. Ab dort folgt man dem Tal weiter nach Osten bis zum Col du Mont Cenis (6837 Fuß) und dem gleichlautenden Lac du Mont Cenis. Von dort kann man problemlos Richtung Susa sinken und dann dem Val di Susa nach Turin folgen.
11) Vom Salzburger Land kommend: Die Großglocknerroute
Diese Route beginnt im Prinzip bei Zell am See. Von dort gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man fliegt westlich am Großglockner (d.h. östlich vom Großvenediger) vorbei über den Felber Tauern-Pass (8140 Fuß) von Mittersill über Matrei nach Lienz. Dies entspricht der österreichischen GAFOR-Strecke 40. Oder aber man fliegt von Fusch aus östlich am Großglockner vorbei (entlang der Großglockner-Hochalpenstraße), dann über die Passhöhe des Hochtors (8451 Fuß) und Heiligenblut nach Lienz. Bei beiden Routen muss man das Flugschutzgebiet des Nationalparks "Hohe Tauern" beachten; insbesondere entlang der Großglocknerstraße ist der zulässige Korridor sehr schmal! Ab Lienz geht es, gutes Wetter vorausgesetzt, über Kötschach-Mauthen und den Plöckenpass ("Passo di Monte Croce Carnico", 4452 Fuß) nach Tolmezzo und weiter nach Udine. Sehr schön! Ansonsten kann man ab Lienz auch sehr gut über Toblach und Bruneck nach Bozen fliegen (österreichische GAFOR-Strecke 51).
12) Ebenfalls von Salzburg kommend, ein weiterer Klassiker: Entlang der Tauernautobahn
Von Salzburg aus fliegt man immer entlang der Tauernautobahn bis nach Villach. Auch ab Villach folgt man immer weiter der Autobahn nach Tarvisio. Dann dem so genannten Kanaltal nach Udine folgen (österreichische GAFOR-Strecke 63). Will man z.B. nach Trieste, kann man alternativ ab Villach auch direkt und teilweise durch slowenischen Luftraum fliegen; dabei sind allerdings die noch recht hohen Berge der Karawanken zu überfliegen.
Routen in Italien
Klassische Appenin-Routen:
1) Cisa-Pass
Der Klasiker für jeden, der aus dem Raum Mailand / Gardasee an die toskanische Küste oder nach Elba will. Die CTR von Piacenza ist übrigens seit Jahren nicht mehr aktiv, auch wenn sie in der AIP und somit in den Karten teilweise noch verzeichnet ist. Man fliegt knapp westlich der Stadt Parma in das Tal des Flußes Taro und fliegt immer entlang der Autobahn Parma - La Spezia. Es reichen ca. 4500 Fuß Flughöhe, denn der dortige Passo della Cisa ist nur 3192 Fuß hoch. Am Ende dieser Route, kurz vor Erreichen des Meers, muss man dann allerdings auf die LI-P2 (La Spezia) achten, da diese permanent aktiv ist und man auf keinen Fall einfliegen darf. Man fliegt dann, je nachdem, ob man nach Ligurien oder in die Toskana will, nach Nordwesten oder nach Südosten ab.
2) Via Flugplatz Pavullo (LIDP) und am Monte Cimone (7101 Fuß) vorbei
Dies ist kein wirklicher Paßweg, sondern lediglich ein sehr schöner Flugweg. Dieser beginnt praktisch in Modena. Dort klemmt man sich die in Richtung Süden gehende Staatsstraße 20 Richtung Pavullo unter die Fügel. Der Straße weiter folgend wird der Monte Cimone westlich umflogen und daraufhin kann man (ab dem Wegpunkt BIBNO) sich entweder - immer an die Staatsstraße haltend - Richtung Südwesten nach Lucca vor arbeiten oder Richtung Südost nach Pistoia und Florenz fliegen (im letzteren Fall dann die CTR von Florenz beachten!).
3) Entlang der Autobahn Bologna - Florenz
Natürlich ebenfalls ein Klassiker. Dieser Flugweg startet knapp südlich von Bologna, am Meldepunkt Sasso Marconi (Sierra 2). Von dort folgt man der Autobahn Richtung Florenz. Wenn man max. 2500 Fuß MSL fliegt, muss man sich dann erst ca. 10 Meilen nördlich von Florenz mit der CTR auseinandersetzen. Freigaben für den Luftraum D lassen sich aber von Firenze Approach meist auch bekommen.